Im Januar 2022 wurde im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen Trägern der Drogenhilfe in der gesamten Europäischen Union (EU) ein Projekt zum Thema Drogenkonsum und Migration in den Niederlanden, Belgien, Griechenland, Frankreich und Deutschland gestartet. Auslöser für dieses Projekt war die Tatsache, dass die Zahl der Migrant:innen in der EU steigt, darunter auch Migrant:innen mit dem Risiko eines problematischen Drogenkonsums. Obwohl viele Migrant:innengruppen in Europa niedrigere Konsumprävalenzen aufweisen als die Bevölkerung in den Ländern, in denen sie leben, sind sie aufgrund verschiedener Risikofaktoren – wie traumatischer Erfahrungen, sozialem Rückzug, Armut und Diskriminierung – anfälliger für einen problematischen Drogenkonsum.

Es liegen nur wenige Informationen über den tatsächlichen Drogenkonsum von Migrant:innen der ersten Generation in der EU  vor. Auch über die Inanspruchnahme von und den Zugang zu weiterführenden Hilfsangeboten für drogenabhängige Migrant:innen ist nur wenig bekannt. Daher konzentriert sich dieses Projekt darauf, die Bedürfnisse gefährdeter drogenkonsumierender Migrant:innen besser zu verstehen, indem die Situation bewertet und ein integriertes Verständnis der lokalen Bedürfnisse und Reaktionen erlangt wird. Auf der Grundlage dieser Daten werden politische Empfehlungen, Toolkits und praktische Leitlinien entwickelt und in der Praxis umgesetzt.

Das allgemeine Ziel des Projekts besteht darin, das Wohlergehen gefährdeter drogenkonsumierender Migrant:innen zu verbessern und die Schäden zu verringern, durch:

1) Verbesserung der Kenntnisse und des Verständnisses bei politischen Entscheidungsträgern und Praktikern;

2) Stärkung der Kapazitäten von Gesundheits- und Unterstützungsdiensten, die mit diesen Gruppen arbeiten.

Weitere Informationen zum Projekt SEMID-EU

https://english.mainline.nl/posts/show/14430/services-for-vulnerable-migrants-who-use-drugs-in-the-eu