FLEX- Aufsuchende Sozialarbeit für Menschen ohne eigenen Wohnraum in Spandau

Seit einigen Jahren nimmt die Zahl an Menschen ohne eigenen Wohnraum in Berlin und bundesweit zu. In Berlin wird die Zahl auf bis zu 50.000 geschätzt, davon leben 5.000 – 8.000 auf der Straße. Ursachen sind unter anderem steigende Mieten, Inflation und soziale Verarmung, die dazu führen, dass immer mehr Menschen ihre Wohnung verlieren oder erst gar keine finden – selbst mit Arbeitseinkommen.

Auch in Spandau ist eine Zunahme von Matratzen- und Zeltlagern sichtbar. Die Hilfesysteme in Spandau konnten mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten. Anders als in anderen Bezirken gibt es hier nur wenige Angebote für Menschen, die auf der Straße leben. Besonders schwierig ist der Zugang zum Hilfesystem für Menschen mit besonderen Bedarfen, etwa Personen mit Hunden, psychischen Belastungen, Suchthintergrund oder ungeklärtem Aufenthaltsstatus.

Zielgruppen:

Menschen ohne eigenen Wohnraum oder von drohendem Wohnraumverlust Betroffene im Bezirk Spandau.

Maßnahmen und Aufgaben

Aufsuchende Arbeit:

Das Aufsuchen von Menschen ohne eigenen Wohnraum in ihrer Lebenswelt, direkt an ihren Treffpunkten, ist Kernelement des Projekts. Die aufsuchende Arbeit setzt sich aus den Elementen „Kontaktarbeit/Beziehungsaufbau“ und „Beratung und Vermittlung“ zusammen. Hierbei werden die gezielten Bedarfe sowohl während der kalten Monate, wie auch während anhaltender Hitze berücksichtig und die Streetwork demensprechend gestaltet und die betroffenen Personen mit entsprechenden Sachmittel versorgt. Diese können sowohl präventiv sein, um die Personen vor drohender Hitze oder Kälte zu schützen, wie auch Mittel zur Akutversorgung. Während der aufsuchenden Arbeit werden bei Bedarf Getränke und Lebensmittel verteilt.

Begleitungen und Unterstützungen im Alltag:

Ein zentraler Bestandteil der Arbeit von FLEX ist die Begleitung von Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf zu Ämtern, Unterkünften oder anderen (sozialen) Einrichtungen. Dabei geht es nicht nur um die physische Begleitung, sondern auch um die fachliche und praktische Unterstützung bei bürokratischen Prozessen, Antragstellungen und die emotionale Stabilisierung der Betroffenen. Ein oft unterschätztes Hindernis ist die eingeschränkte Mobilität vieler Betroffener, die ihnen den Zugang zu wichtigen Einrichtungen und zur Wahrnehmung von Terminen erschwert. FLEX hilft, diese Barrieren zu überwinden und ermöglicht so den Zugang zu notwendiger Unterstützung.

Hitze- und Kältehilfe:

Meschen die nicht über einen eigenen Wohnraum verfügen, sind oft den Wetterbedingungen ausgesetzt, sowohl in der kalten Jahreszeit, wie auch im Hochsommer. Das Projekt leistet daher entsprechende Hilfen und versorgt die Menschen in Spandau während der Kältehilfeperiode mit Schlafsäcken, Isomatten und weiteren wärmenden lebenspraktischen Sachgüttern. Im Sommer wird unter anderem Wasser und Sonnenschutz verteilt. Im Juli 2025 hat sich das Projekt am bundesweiten Hitzeaktionstag beteilligt.

Wohnrungsräumungen und Interventionen:

Das Projekt unterstütz Menschen, die unmittelbar von Wohnungsverlust betroffen sind oder denen eine Räumung droht. Die Mitarbeiter*innen unterstützen Betroffene eine Räumung rechtszeitig abzuwenden, beraten und vermitteln in weiterführende Hilfen.

Kooperationen:

Soziale Wohnhilfe Spandau, Ordnungsamt Spandau, Bezirksamt Spandau

Förderung:

Das Projekt SPAX wird mit Zuwendungsmitteln des Sozialamts Spandau gefördert.

Fähigkeiten

Gepostet am

19. Juni 2025